Nara
Nara… bei diesem Ort habe ich sehr gemischte Gefühle…
Bei Nara handelt es sich um eine Stadt südöstlich von Kyoto, die wir heute in einem Tagestripp besucht haben.
Landschaftlich und architektonisch erinnert Nara doch sehr an Kyoto. Was will man auch anderes erwarten wenn die Städte grade mal ca. 30 Kilometer auseinander liegen.
Womit wir uns jedoch haben locken lassen:
Nara grenzt an ein großes Naturschutzgebiet und bietet einen etwa 660 Hektar großen Park mit einer besonderen Attraktion. Hier gibt es neben den üblichen Tempeln noch mehr als 1200 freilaufende Hirsche und Rehe die sich über die Jahre an uns Menschen gewöhnt haben und sowohl gestreichelt, als auch gefüttert werden können. Kaum haben die Tiere die extra für sie kaufbaren Reiskekse gerochen, bildet sich schon eine mittelgroße Traube aus Rehen und Hirschen um einen herum. Kommt man jetzt nicht schnell genug mit dem füttern hinterher, kann es schonmal passieren, dass man einen kleinen Stupser erhält oder auch mal liebevoll am Bauch, Hintern oder sonstigen Körperteilen angeknabbert wird. Quasi ein Wink mit dem Zaunpfahl die Geschwindigkeit der Futterzufuhr zu erhöhen oder aber auch die Verteilung des Futters nochmal zu überdenken…
Das klingt soweit ja alles schön und gut, jedoch hat sich die größte Attraktion im Nachgang auch als das größte Manko herausgestellt. Man sieht diesen armen Tiere nämlich sehr wohl an, dass sie nicht für die Nähe zum Menschen geschaffen sind. Fast jedes der Tiere lahmt von der Bewegung auf den asphaltierten Straßen, hat Bissspuren von seinen Artgenossen wenn der Futterneid mal wieder durchkommt oder sieht einfach nur nicht mehr gesund aus.
Klar ist es irgendwie faszinierend, Tieren, die sich normalerweise dank fluchtreflex vom Menschen fernhalten, so nahe zu kommen. Jedoch behält der Trip so einem traurigen Beigeschmack…